Warum ich mich erst jetzt wieder melde? Ich will es euch erklären:
Ich stehe am Flughafen in Auckland. Bis hierhin ist alles gelaufen, wie geplant. Nun treten erste Probleme auf. Ich stelle mich bei Virgin Australia zum Check-In an. Sie haben mein Ticket nicht. Na super, was jetzt? Information fragen. Die sagen, das Ticketing für Etihad macht Air New Zealand. Also dort angestellt. Die können mir zwar mein Ticket geben, aber mich nicht einchecken, also wieder zu Virgin Australia. Ich komme so grade noch pünktlich bevor der Check-In schließt.
Was lernen wir daraus?
Buche niemals ein Ticket für einen Flug einer arabischen Airline, der in Neuseeland von einer australischen Airline ausgeführt wird, über eine deutsche Organisation. Das ist einfach zu kompliziert.
Jetzt bin ich natürlich spät dran. Schlange an der Security. Na klar! Mach doch mal hinne da vorne! Ich hab nen Flug zu bekommen!
Zu allem Überfluss muss ich zu Gate 16B und wer schon mal in Auckland war weiß, dass man da knapp 15min hinlaufen muss, da es exakt am anderen Ende vom Flughafen liegt. Ich betätige mich also des Morgensports und sprinte „Sorry“ sagend durch die Gänge. Ich bin als letzter an Bord aber ich habs geschafft.
Die knapp vier Stunden Flug verlaufen problemlos. In Sydney gelandet allerdings geht das Chaos weiter. Der Kapitän informiert uns, dass die Customs streiken (so was wie der Zoll/Genzschutz). Unser Gate ist deshalb belegt, da niemand durch die Security kommt um zu boarden. Wir warten also eine weitere Stunde im Flieger während wir in Warteposition auf dem Flugfeld stehen. Und zwar nicht alleine. Mehr und mehr Flugzeuge stauen sich auf.
Schließlich macht der Flieger das Gate frei und wir können endlich aussteigen. Meine Laune bessert sich nicht grade, als ich bemerke, dass ich ohne Customs auch kein Visum bekomme und damit eben auch nicht einreisen kann. Ich sitze also eine weitere Stunde zwischen Gate und Customs fest.
Dann endlich wird der Streik beendet. Der Beamte guckt mich an und denkt sich sowas wie: „Mensch der sieht verdächtig aus!“ Und lässt sich alles bis aufs kleinste Detail vorlegen.
Dann endlich darf ich zu den Gepäckbändern, wo mein Rucksack bereits seit einer Stunde Karusell fährt. Innerlich mache ich einen Freudensprung, denn ausnahmsweise hat es mein Gepäck diesmal nicht auf mysteriöse Art und Weise in die Emirate verschlagen.
Also Rucksack schnappen und dann… einfach raus wäre natürlich zu einfach. Ein Biosecurity/Drogenspürhund bellt mich freundlich and und wedelt mit dem Schwanz. Ich bin ja der Meinung, er wollte mich nur begrüßen, aber der Beamte, der ihn an der Leine hat, sieht das anders. Ich werde zu Seite gewunken und darf mein Handgepäck und Rucksack einmal ausräumen und wieder einräumen. Was leichter gesagt ist, als getan. Mit sagenhaften 3,5 Stunden Verspätung verlasse ich schließlich den Airport und bestelle mir ein neues Shuttle. Das andere hab ich logischerweise verpasst.
Nach eine kleinen Rundfahrt durch Sydney erreiche ich mein Hostel. Also nach Wellingtons „Lodge in the City“ kann mich ja nicht mehr viel schocken, aber lass es mich so ausdrücken: Würde es einen „Ranzigstes Hostel of the year“-Award geben, dann hätte dieses hier gute Chancen auf den ersten Platz.
Aber was soll man für 22AUD die Nacht auch erwarten.
Mittlerweile bin ich seit 8 Stunden wach, aber es ist grade mal zehn Uhr morgens. Ich gehe also einkaufen. Im Woolworth in Woolloomooloo. Und ich dachte, nur die Kiwis haben bescheuerte Namen für Stadteile. Ich bezahle mit Kreditkarte. Anschließend versuche ich, Geld am ATM abzuheben aber… geht nicht. Kein Geld auf der Karte. Jetzt bin ich auch noch Pleite. Ich überweise schnell etwas, damit ich zumindest morgen was tun kann.
Nächste Hürde ist der Hostel Check-In. Sie wollen ein Key-Deposit von 20AUD haben. Nach kurzer Verhandlung komme ich aber auch ohne rein.
Jetzt erstmal duschen (was sich als einigermaßen eklig herausstellt) und dann den Rest des Tages damit verbringen zur Bank zu rennen, um mein Konto zu verifizieren und meine Steuernummer zu beantragen.
Was für ein Stress…
Hallo Phips,
deine Begeisterung kennt ja keine Grenzen. Ich freue mich sehr für dich.
Gruß
Oma Lene