Hier bin ich nun. Im blühenden Ashburton! Frisch geteerte Aleen führen an den noblen Anwesen vorbei. Mein Hostel wirkt selbst mit der geharkten und von Buchsbäumen gesäumten Auffahrt unscheinbar dagegen. Freundlich werde ich von einem Portier empfangen. Mein Zimmer liegt im 11 Stock und ich kann beinahe die ganze Stadt überblicken.
Möwen kreisen über den Anlegestellen am nahe gelegenen Meer während die untergehende Sonne sich blutrot in den sanften Wogen spiegelt.
Okay. Genug gelabert. Zurück zur Realität.
Ashburton ist das schmutzigste kleine Kaff, das mir bisher untergekommen ist. Mit 30.000 Einwohnern könnte man es schon eine Stadt nennen. Aber da es hier kein Gebäude mit mehr als zwei Etagen gibt, halte ich „Kaff“ für angebrachter. Selbst Schleckheim hat mehr Zivilisation zu bieten.
Immerhin einen Supermarkt gibt es. Und Arbeit. Darum bin ich ja hier.
Mein Hostel ist ne Ranzabsteige. Nachdem ich mein Zimmer erstmal grundgereinigt habe, lässt es sich aber ertragen. Wellingtons „Lodge in the City“ war schlimmer.
Nur Heizen findet der Besitzer irgendwie uncool („un-cool“ *badam tssss*). Deshalb gibt es keine Heizkörper sondern nur einen einzigen Heizlüfter, welcher im Gemeinschaftsraum dauerläuft, damit wir nicht ganz einfrieren. Alternativ stellen wir (die Gäste) gerne auch alle Herdplatten plus Ofen und Toaster an, um es erträglicher zu machen.
Naja, für zwei Monate sollte es gehen.
Arbeit (Kartoffelernte) ist natürlich am ersten Tag erstmal abgesagt worden, weil es gefroren hat und der Boden hart war. Hallelujah es wird verdammt nochmal Winter.