Völlig durchgefroren und absolut nicht erholt stehen wir am nächsten Morgen auf. Hier kommt mir der Pfadfinder in mir zu Gute, denn ich habe gelernt meine Morgenroutine selbst halb tot, müde und verkatert zu durchlaufen und so mache ich mich frisch und bereite das Frühstück vor.
Nachdem wir ein… naja nennen wir es mal Frühstück… zu uns genommen haben bauen wir das Zelt ab und schnallen alles wieder auf unsere Rücken. Nachdem ich erfreut bemerke, dass mein Rucksack schon wesentlich leichter ist, weist Julia mich darauf hin, dass meine Wasserflachen auch noch da drüben stehen. Mist!

Erfahrungsgemäß ist der zweite Tag der schlimmste. Da die Julias erste Hike ist lernt sie das jetzt auch. Ich erkläre ihr, dass es besser wird sobald man eine halbe Stunde läuft aber sie hat „la flemme“ (oder wie auch immer man das schreibt) und so schiebe ich sie praktisch den Hügel hoch.

Jetzt heißt es laufen. Und das geht so: Rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, achtung Wurzel, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, weggerutscht, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, rechter Fuß… naja den Rest könnt ihr euch denken.

Für die Anstrengung werden wir mit atemberaubenden Ausblicken belohnt. Meer, Klippen, Strände und Dschungel. Achso Bilder gibt es übrigens später (in drei Tagen) weil dafür braucht man Wifi und außerdem muss ich die 1200 Bilder noch aussortieren.
Jedenfalls meistern wir auch die zweite Etappe von 11.5 km und erreichen unseren zweiten Campingplatz der noch kleiner ist (maximal 10 Personen oder 5 Zelte) und schlagen dort unser Lager auf. Wasser wieder untrinkbar. Klo gleich Loch. Alles wie gewohnt. Am Strand treffen wir ein anderen Deutsch-Französisches-Pärchen. Paul und Pauline. Wir unterhalten uns ein wenig und essen zusammen unser Abendessen. Dann ist wieder Schlafenszeit. Die kurzen Tage sind vorbei.